Ein Inglenook-Rangierspiel


Update 2013

Für die Veranstaltung "Faszination-Modellbahn" in Sinsheim hatte ich mich mit dieser kleinen Anlage gemeldet und sie kurz vor dem Messetermin noch etwas erweitert. Die 4 Gleise wurden an den Enden nun durch die Kulissen geführt und der gesamte Schaukasten in eine 45x150cm MDF-Platte eingelassen, auf der die Gleise verlängert werden konnten. Die "Strecke" wurde dabei zu einem Oval mit kleinem Schattenbahnhof erweitert, so daß nun auch abwechslungsreicher Betrieb mit mehreren Zügen, oder sogar lange Durchgangsgüterzüge möglich waren. Der Schaukasten wurde zu dem mit einer LED-Leiste von IKEA ausgerüstet und hat nun eine integrierte Beleuchtung. Ansonsten wurden nur ein paar Grasbüschel ergänzt und Bäume zum Kaschieren der Kulissendurchfahrten.

Ende Februar nahm ich dann mit dier Anlage am Privatanlagenwettbewerb in Sinsheim teil. Dort kam die Anlage für mich überraschend sehr gut an. Sowohl beim Publikum, als auch den Juroren des Wettbewerbs. Man war sichtlich erstaunt wieviel Betrieb man zu Zweit auf nicht mal einem Quadratmeter Modellbahn haben kann. Bei der Siegerehrung wurde ich schließlich für 2013 wieder mit dem 2. Platz geehrt und konnte somit meine Platzierung aus dem Vorjahr für die Modulanlage verteidigen. Ein unerwarteter Erfolg.


Construction of "Bryson City - Industrial District"

Bis ich mit dem Bau von Modulen oder gar einer Anlage beginnen kann wird es noch etwas dauern. Um die schönen Modelle aber auch so mal einsetzen zu können habe ich beschlossen ein kleines Rangierspiel zu bauen. Ein sehr beliebtes Rangierspiel ist das Inglenook. Diese kleine Gleisharfe kann einen mehrere Stunden beschäftigen in dem man immer wieder neue Güterzüge auf den begrenzten Gleisanlagen zusammen stellt.

Die Gleise haben die Kapazität von drei, drei und fünf Wagen von je 40' Länge. Das Ausziehgleis kann neben der Lok maximal drei Wagen aufnehmen.
Zum Einsatz kommen neben der Lok acht Güterwagen, zu denen es jeweils eine Wagenkarte gibt. Es gilt nun mit möglichst wenigen Schritten den Zug in der entsprechenden Reihenfolge auf dem Hauptgleis aufzustellen.

Mein kleines Rangierspiel habe ich auf einem Spannplattenreststück aufgebaut, das mit halben Dachlatten verstärkt wurde. Das Gleismaterial stammt von Fleischmann (mit Schotterbettung). Im Bereich der Betonplatten habe ich normales Roco-Flexgleis verlegt.

Eigentlich war ja eine weitere Ausgetaltung der Anlage nicht vorgesehen. Doch reizte es mich schon länger verschiedene Gestaltungstechniken zu probieren und dabei griff ich gleich auf das hier gezeigte Inglenook zurück. Die Gebäude stammen von einem alten Anlageprojekt und wurden aus Bausätzen von Pikestuff bzw. Walthers aufgebaut (Kitbash). Für die Betonplatten habe ich zunächst das Gelände um die Gleise mit 2mm Sperrholz aufgefüttert. Die Betonplatten wurden aus Pappe zugeschnitten. Auf die Rückseite habe ich vor dem Schneiden doppelseitiges Klebeband aufgeklebt mit dem die Platten dann "verlegt" wurden.

Nachdem die Böschungen im Bereich der Betonflächen mit Gips modelliert waren und diese mit Abtönfarbe zum restlichen Untergrund passend gestrichen war, wurden die Gleise mit der Airbrush gealtert. Auch die Betonplatten wurden mit hellen und dunklen Tönen bearbeitet. Danach konnte es an die Gestaltung der Landschaft gehen. In dem blauen Schubladenkasten habe ich seit einiger Zeit meine Streumaterialien drin. Leider ist er mir neulich umgekippt und hat die meisten Sachen ausgeleert zu einer bunten Alles-Mischung. Erst waren die Panik und der Ärger groß. Dann bemerkte ich, dass das Zeug eigentlich ideal für die Bodengestaltung ist... Hier nun das Ergebnis meiner Arbeit. Die Flächen wurden mit verdünntem Ponal bestrichen und dann zunächst mit Sand, anschließend mit Grünzeug bestreut.

Auch ein paar erste Details und Kleinteile sind nun schon aufgestellt. Irgendwo hatte ich noch einen alten Trailer und zwei Autos gefunden. Fässer, Kisten und Bretterstapel... Weichenstellhebel und Figuren... Müll und Kleinteile... Eben alles was man so brauchen kann. Auch einen Zaun möchte ich noch aufstellen um die "Mainline" von dem "Industriegelände" zu trennen. Doch zunächst musste ich mir etwas für den Hintergrund einfallen lassen. Eine Recherche im Internet war zunächst ernüchternd, doch dann fand ich ein paar brauchbare Bilder als Grundlage. Leider war die hier zusammengestellte Kulisse noch nicht groß genug für meine Anlage. Im Photoshop wurde also fleißig zusammen geklebt, bis schließlich der Hintergrund mit einem Farblaser auf DinA4 gedruckt werden konnte.

Für die Kulisse habe ich 10mm Pappelsperrholz besorgt. Der einzige Zukauf im Übrigen. Alles andere entstammt der Restkiste oder dem, was eben da war. Die Ausdrucke wurden mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt und die Kulissen dann an den Rahmen geschraubt. Von vorne bildet ein Rahmen aus weißer Hartfaserplatte den Abschluss. Ich werde den Rahmen evtl. noch in einer anderen Farbe lackieren später.

Die Details haben mich sehr in Atem gehalten... Es dauerte alles in allem dann doch ein paar Stunden bis alles gebastelt und platziert war. Die Billboards wurden aus Furnier und Leisten gebaut. Die Plakate sind wieder selbst gedruckt. Der Gesamteindruck gefällt mir sehr gut. Ein richtig schönes Schaustück ist es geworden, auf dem man noch dazu mächtig Betrieb machen kann. In der Bildergalerie gibt es weitere Bilder in größerer Auflösung zu bewundern.