Seilwinde für "Christine"
Nachdem die Dampfmaschine nun fertig gebaut war wollte ich natürlich auch gleich mein Seilwindenprojekt voran treiben.
Zunächst wollte ich aber natürlich wissen ob die Dampfmaschine überhaupt für die von mir gewünschte Aufgabe geeignet ist. Somit habe ich einen kleinen Versuchsaufbau zusammen gestellt. Mit Zahnrädern von Fischertechnik habe ich eine Untersetzung von 4:1 geschaffen und aus 40er Rundstahl habe ich die Spilltrommel gedreht welche später wieder verwendet werden soll. Mit diesem Probeaufbau habe ich nun ein paar Schraubenzieher durch die Werkstatt gezogen. Nicht gerade eine große Lastprobe, aber die Zahnräder rutschten bei größeren Lasten durch. Die sind eben für solche Sachen nicht geeignet. Von dem Testlauf gibt es auch bei YouTube einen kurzen Clip.
Nachdem ich mit dem Ergebnis soweit zu frieden war habe ich mich mit der Planung der eigentlichen Seilwinde beschäftigt. Ich möchte eine richtige Seiltrommel mit Kupplung nachbauen die unterhalb der Rauchkammertür liegt und zusätzlich auf der Lokführerseite die Spilltrommel anordnen. Die Dampfmaschine wird auf der Heizerseite aufgestellt damit sie dem Lokführer nicht im Sichtfeld steht. Durch die Tests oben kam ich auf eine minimale Untersetzung von 4:1 um genügend Kraft für kleinere aufgaben vor zu bringen. Da ich auf Grund der Platzverhältnisse und Anordnung der Trommeln eine Vorgelegewelle benötigte habe ich zusätzlich noch mal eine Untersetzung von 2:1 eingebaut. Das große Zahnrad wurde dann etwas größer gewählt, so dass ich nun in Summer eine Untersetzung von 9,32:1 habe. Nachdem die Wahl der Zahnräder getroffen und diese bestellt waren habe ich mir ein paar Dummy-Getriebe aus Sperrholz zugeschnitten um alles noch mal genau zu überprüfen.
Nun konnte ich langsam an die Umsetzung gehen. Hierzu wurde in der Dampflok zunächst ein zusätzlicher Dampfabgang am Kesselstock gesetzt und die Dampfleitung nach vorne zur Rauchkammer verlegt. Hier wurde ein Absperrventil angelötet mit dem später die Dampfmaschine geregelt werden soll. Die Pufferbohle musste für die Dampfmaschine, insbesondere das Schwungrad entsprechend bearbeitet werden damit die Dampfmaschine hier auch in passt. Der Fuß wurde dann als Maschinenträger umgearbeitet und an der Pufferbohle befestigt. Der Verdrängungsöler wurde aus Kupferrohr und Messing selbst gebaut. Am unteren Ende habe ich ein Ablassventil mit Rohrleitung zum Schotterbett montiert. Nun ist bis auf die Abdampfleitung der Antriebsteil schon fast vollständig (Das Antriebszahnrad muss noch montiert werden). Die Abdampfleitung wollte ich zunächst außen am Schornstein entlang führen. Ich habe mich nun aber doch dazu entschlossen sie durch die Rauchkammerwand zu führen und nahe der Bläserleitung enden zu lassen. So bekomme ich hoffentlich ein wenig Sog im Kessel wenn nur die Seilwinde in Betrieb ist und ich kann auf den Hilfsbläser verzichten. Aber natürlich hat mich die fehlende Abdampfleitung nicht davon abgehalten ein paar Tests mir Druckluft zu unternehmen => http://www.youtube.com/watch?v=hcniVKOqo8c
Nachdem dann auch die Abdampfleitung durch die Rauchkammer eingebaut war habe ich dann die Lok im Garten angeheizt und die ersten Tests mit Dampf unternommen. Alles funktioniert bestens. Der Öler wurde auf Funktion geprüft. Auf einem weißen Blatt über den Schornstein gehalten haben sich sichtliche Ölspuren gezeigt und nach einer längeren Betriebsphase war der Öler etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt.
Einzig das Dampfventil war etwas undicht und verkehrt herum eingebaut. Dies konnte aber leicht behoben werden. Da heute auch die Zahnräder eingetroffen sind kann es schon bald mit der Seilwinde selbst weiter gehen. Hier noch ein Filmchen der heutigen Testläufe => http://www.youtube.com/watch?v=zBUETb9FHRc