Die Glocke

In diesem Kapitel habe ich die Entstehung des Glockenträgers dokumentiert, der sich auf dem Kesselrücken befindet. Wegen der Montage auf dem Kesselrohr musste der Sockel entsprechend ausgerundet werden. Da ich so etwas zuvor noch nicht gebaut hatte gab es also viel zu tüfteln.

Zunächst habe ich an ein Stück 40er Rundstahl einen Radius mit 57,5mm an die Stirnseite gefräst. Hierzu kam der neue Ausbohrkopf zum Einsatz. Da ich leider keine Bohrstangen mit Schneide in Gegenrichtung hatte musste ich von unten nach oben fräsen. Letzten Endes hat es aber sehr gut geklappt.

Das Stück Rundstahl wurde zum Test auf den Kesselrücken gestellt. Der Radius schmiegt sich gut dem Kessel an, obwohl dieser ein wenig kleiner ist als der spätere Kessel mit seiner Verkleidung und Isolierung.

Auf der Drehbank wurde dann der Sockel auf 30mm Durchmesser abgedreht und in Form gebracht. Nachdem auch die Längsbohrung mit 4mm eingebracht war wurde der Sockel abgetrennt und entgratet.

Wieder zurück auf dem Kesselrücken gab es eine neue Passprobe. Sitzt wie angegossen. Für Glocke und Dampfdom hatte ich an die entsprechenden Stellen bereits vor ein paar Tagen Gewindelöcher gebohrt.

Nun ging es an den eigentlichen Bau des Glockenträgers. Auf ein Stück 4x10 Bandstahl habe ich eine 14mm Scheibe mit passender Nut hart aufgelötet. Dieser Verstärkungsring nimmt die Bohrung mit 7,6mm für die Glocke auf.

Im Schraubstock wurde dieser Streifen dann mit Hämmern und Rundstahlstücken als Biegelehre in Form geklopft. Natürlich hat die Lötnaht auf einer Seite nicht gehalten, konnte aber glücklicherweise nachgebessert werden.

Die Teile wurden vor dem Biegen nochmals gut ausgeglüht um sie weich zu machen.

Für den unteren Bügel habe ich ein Stück 4x15mm Bandstahl genommen und die Enden auf 10mm verjüngt. Nach dem Glühen und Abkühlen wurde auch dieser Strefen im Schraubstock gebogen.

Eine erste Passprobe zwischen den beiden Bauteilen ergibt nun dieses Bild. Die Glocke habe ich vor einiger Zeit als Bootsglocke gekauft und war ursprünglich an einer Wandhalterung befestigt. Der Klang ist genau genommen miserabel und ist während des Fahrbetriebs eh kaum zu hören. Wie bei der Forney wird die Glocke hier nur als Deko ausgeführt.

Abschließend habe ich aus Sechskantmessing SW6 passende Lagerschrauben angefertigt und den Hebel für das Zugseil angelötet. Der untere Bügel wurde noch mit dem Sockel hart verlötet und die Glocke konnte fürs erste auf dem Kessel montiert werden.