Die Rauchkammertür

Da die eigentliche Rauchkammertür nur 7cm Durchmesser hat wäre die dahinter liegende Öffnung für den Zugang zur Rauchkammer maximal 6,5cm groß. Da mir dies für die Reinigungs- und Montagearbeiten deutlich zu klein vorkommt habe ich mich an die Idee von Kozo Hiraoka gehalten und gestalte die ganze Front als abnehmbares Bauteil. So habe ich die vollen 10cm des Kesselrohrdurchmessers zur Verfügung.

Vor Jahren habe ich eine große Platte aus 2,5mm Stahlblech für verschiedene Basteleien gekauft. Davon habe ich mir drei Stücke mit der Flex abgeschnitten aus denen ich die Front der Rauchkammer bauen möchte. Hinzu kommt noch ein Stück 60er Rundstahl das vom Bau des Sanddoms übrig geblieben ist.

Die drei Scheiben wurden mit der Drehbank auf ihr Endmaß von 106, 100 bzw. 70mm Durchmesser gedreht. Hierzu habe ich mittig ein 10mm Loch gebohrt und die Scheiben auf einem Dorn zwischen Futter und Reitstock gespannt.

Zum Bohren der beiden Lochkreise habe ich meinen Rundtisch auf der Fräse verwendet. Somit konnten die Löcher für die Schrauben so exakt gebohrt werden dass sich die Schrauben ohne zu klemmen einsetzen ließen.

In die 100mm Scheibe wurden M3er Gewinde für die Sechskantschrauben geschnitten und die beiden großen Platten miteinander verschraubt. Dort wo aktuell noch Schrauben fehlen (3 Stück im Außenkreis) werden die Löcher noch auf 3mm aufgebohrt. Durch diese Löcher wird der Deckel später vor die Rauchkammer geschraubt.

Von der Rückseite sieht man die kleinere Scheibe, die später zur Zentrierung der Front im Kesselrohr verwendet wird. Die überstehenden Schrauben werden noch gekürzt. Außerdem ist der 10mm Rundstab nur zum Ausrichten der kleinen 70mm Platte auf der Vorderseite eingesteckt.

Diese 70mm Platte bildet die Grundplatte für die eigentliche Tür. Aus einem Stück Messingwinkel wurden die 6 Klemmen hergestellt mit denen die Tür verriegelt wird. Diese wurden bereits verschraubt. Da die Tür selbst nicht funktionsfähig nachgebaut wird fallen hier einige Arbeiten einfacher aus.

Aus dem Stück 60mm Rundstahl entstand als nächstes der gewölbte Teil der und wurde zur Probe aufgesetzt. Hier liegt bereits auch die vordere Nummernplatte an ihrer Position. Vor der Montage müssen aber noch die Türscharniere nachgebildet werden.

Doch zwischendurch habe ich mich erst einmal der vorderen Nummernplatte gewidmet, deren Sockel später die Teile der Tür zusammenhalten soll.

Auf die geätzte Messingscheibe wurde hierzu zunächst die Loknummer "1" aufgelötet.

Diese habe ich mir aus 0.6mm MS-Blech gefeilt, nachdem ich die Papiervorlage aufgeklebt hatte.

Hinter die 0,8mm Scheibe mit dem Schriftzug im Ring wurde zusätzlich eine 1,5mm Messingplatte gelötet und im Anschluss wurde auch die Loknummer aufgelötet. Alle Lötungen wurden mit Silberlot durchgeführt.

Der Flansch hinter dem Schild entstand aus 20mm Rundmessing auf der Drehbank. Der 10mm Zapfen passt später durch die Tür und wird von hinten mit einer Unterlegscheibe und einer M4-Schraube gesichert. So hält er die Türteile später zusammen. Für die Schraube und die Beilagscheibe habe ich auf der Innenseite der Frontplatte noch eine entsprechende Flachsenkung gefräst.

Der Träger wurde abschließend auf die Rückseite der Nummernplatte aufgelötet. Damit sich die Teile beim Löten nicht verschieben habe ich alles mit einer M1,6mm Messingschraube gesichert.

Nach dem Reinigen konnte die Vorderseite mit Farbe ausgelegt werden und nach dem Trocknen wurde die Schrift poliert. Das Ergebnis kann sich auch hier wieder sehen lassen wie ich finde.

Nun mußte ich aber wieder zurück an die Rauchkammertür. Zunächst habe ich auf der Rückseite die Lage der Scharnierbänder angerissen. Hierzu hatte ich die Scheibe auf einer M10 Gewindestange im Schraubstock gespannt um so die Linien mit dem Höhenreißer setzen zu können.

Da ich keinen Scheibenfräser hatte musste die Flex herhalten um die beiden Schlitze in die Scheibe zu schneiden. Das ging überraschend gut und sauber. Ich frage mich ob es mit der Fräse auch so einfach gewesen wäre ;-)

In die Schlitze wurden dann 5x3mm Stahlstreifen eingelötet (Silberlot). Hier eine kurze Stellprobe wie alles später zusammen kommen wird.

Somit fehlen nur noch die Sättel der Scharniere. Hierfür habe ich ein passendes U-Profil aus einem Vierkantstahl gefräst, von dem die beiden Sättel abgeschnitten wurden.

Diese wurden nun an den Enden der Bänder hart angelötet und zum Abschluss senkrecht durchbohrt um eine M2x10 Schraube aufzunehmen, welche mit einer Mutter von unten gesichert wird.

Somit konnte die Tür abschließend lackiert, zusammengebaut und montiert werden.